Das DRAMA FORUM von uniT startete im März mit einer KRITIKFABRIK zum Thema “Gespräch/Stoff” ins Arbeitsjahr 2015. Realisiert wurde die Veranstaltung gemeinsam mit der menzel Galerie Nordafrika. Besucher_innen und Expert_innen wurden zu Gesprächspartner_innen und widmeten sich außergewöhnlicher Textilkunst aus dem nordafrikanischen Raum: musisch, textuell, ästhetisch, gestaltend als auch lebensweltlich verankert.
Ein Fixpunkt im Jahresprogramm des DRAMA FORUM und 2015 gekoppelt mit der Verleihung des Retzhofer Dramapreises: die Interpretationssache. Das Festival der neuen Dramatik wurde bereits im März mit der Literarischen Nahvorsorgung eingeläutet. Verschiedene Autor_innen wurden in private Wohnzimmer geladen und so die Tradition des Literarischen Salons wiederbelebt.
Am 6. Mai eroberten unter dem Titel “Uniparcours” Texte von jungen Autor_innen ungewöhnliche Orte der Karl-Franzens Universität Graz. Tags darauf zeigte das Schauspielhaus Graz “Karriere – Eine Triologie über Ruhm, Glück und Vermögen”: mit Texten von Ferdinand Schmalz, Dirk Laucke und Gerhild Steinbuch.
Am 8. Mai war es dann so weit: Der begehrte Retzhofer Dramapreis wurde verliehen. Das Schloss Retzhof wurde zur Bühne und die nominierten Texte der Autor_innen fragmentarisch hinter Türen, in Kammern und unter Bäumen interpretiert. Die Preis 2015 ging gleich an zwei junge Autorinnen, Miroslava Svolikova und Özlem Özgül Dündar.
Das Festival fand seinen Ausklang mit einer Diskursveranstaltung zum Thema “Welche Autor_innen braucht das Stadttheater?” und szenischen Lesungen der besten Stücke und der Siegerstücke im Schauspielhaus Graz.
Dieses Projekt des Versatoriums in Kooperation mit dem DRAMA FORUM von uniT bespricht die ambivalenten Stimmen in Elfriede Jelineks Text “Die Schutzbefohlenen”. 11 Flüchtlinge, 8 Studierende und 2 Künstler_innen versuchten sich in 6 Sprachen dem Theatertext von Jelinek, der als direkte Reaktion auf die Ereignisse in der Wiener Votivkirche 2012 geschrieben wurde, anzunähern. Die Protagonisten des Textes wurden zu seinen Übersetzern. Nach einer intensiven Arbeitszeit Ende 2014 filmte Anfang 2015 der Regisseur Gerald Igor Hauzenberger den Arbeitsprozess für seinen Dokumentarfilm “Last Shelter”. Das Übersetzungsprojekt wurde im Vestibül des Wiener Burgtheaters uraufgeführt und in Zürich und Augsburg gezeigt. Im Juni 2015 kehrte das Projekt ins Theater am Lend zurück. Seither wird DIE SHOULD SEA BE FALLEN IN immer wieder in Deutschland und Österreich eingeladen.
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Herr P der Finsternis
Der Weltraum – unendliche Weiten. Drei Expert_innen – eine für Raum, eine für Text und einer für Performance – treten in einen Wettstreit um die Herrschaft über eine Geschichte: die Geschichte von Herrn P. In dieser Arbeit von Philine Rinnert, Gerhild Steinbuch und Sebastian Straub vermischte sich das Spiel um die Herrschaft über Herrn P’s Geschichte mit ihren eigentlichen Grundelementen – dem Entdecken und Einnehmen. An der Performance wurde im Rahmen eines Arbeitsateliers im Theater am Lend gearbeitet und der erste Arbeitsstand in einem öffentlichen Showing präsentiert. Die Uraufführung findet im Jänner 2016 im brut in Wien statt, danach kommt die Performance wieder zurück nach Graz.
Ein Projekt des Kollektivs Freundliche Mitte.
copy&waste hat in Kooperation mit dem DRAMA FORUM von uniT beim steirischen herbst mitten in Graz einen Concept Store hochgezogen. “Knick-Knack to the Future – Ruckzuck in die Zukunft” thematisierte die Gentrifizierung und ermöglichte dem Publikum eine Zeitreise, um die Stadt der Zukunft selbst zu gestalten. Tagsüber gab es Cupcakes und Kaffee im Concept Store, abends konnte man wahlweise in die Vergangenheit oder die Zukunft flitzen und dabei tauchten so manche Fragen auf: Welche Art von Stadt wollen wir eigentlich? Und was wird sich nie verändern, egal, was wir unternehmen?
Unter der Leitung von Ivna Zic und Sandra Schüddekopf trafen sich zwei Gruppen von Autor_innen regelmäßig in Wien, um gemeinsam an ihren Texten zu arbeiten.